Bei der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes am Freitag, den 18. März 2022 im Johanneszentrum, wurden die mit Spannung erwarteten prämierten Beiträge des Wettbewerbs „Vielfaltsmacher“ vorgestellt.
Es wurden ein erster und zweiter Platz sowie ein Sonderpreis vergeben. Alle drei prämierten Wettbewerbsbeiträge zeigen, dass die Gartenbauvereine im Kreis nicht nur hervorragende Vereinsarbeit leisten und für die Gesellschaft und Umwelt wertvolle Dienste erbringen, sondern auch, dass sie dies mit sehr viel Kreativität und gestalterischer Professionalität darstellen können.
Umso mehr freut es uns, dass wir bei diesem Wettbewerb für den erste Platz ausgewählt wurden.
Hier die Begründung der Jury:
Der OGV Stadt Neumarkt beweist mit seinem eingereichten Beitrag Ausdauer und Engagement. Unerschrocken gehen sie auf die unterschiedlichsten Zielgruppen zu , sei es durch Infostände, Flyer, Internetauftritte oder Pressemitteilungen und lassen sich auch von bürokratischen Hürden nicht unterkriegen. Mit dem „Urban Gardening“-Projekt erkannte der Gartenbauverein den Zahn der Zeit und konnte neue Mitglieder, auch ohne eigenen Garten, für den Verein- und somit für mehr Vielfalt in der Stadt- gewinnen.
Mit großem Respekt ist anzuerkennen, dass der Verein die Brauerei Glossnerbräu für seine Idee gewinnen konnte. Das Unternehmen stellt Rasenflächen auf dem Betriebsgelände zur Verfügung, auf denen nun rund 180 m² von Familien als Gemüsebeete bewirtschaftet werden.
Mit seinem Projekt punktet der OGV Neumarkt in den Kategorien Sozialer Aspekt, Engagement/Ausdauer sowie öffentliche Wirkung und landet damit auf Platz 1 der Jury-Bewertung.
Mitglieder der „Obstfreunde“ Gruppe nehmen in diesen letzten Winterwochen an pomologischen Sortenbeschreibungsübungen teil. Unsere Gruppe ist klein und neu, deshalb freuen wir uns, dass wir uns zur Zeit den online Aktivitäten der Pomologiegruppe des MainÄppelHaus Lohrberg in Frankfurt a.M. anschließen dürfen.
Jede Übung dauert genau 1,5h und es werden ca. drei Sorten betrachtet, wobei wir uns hier auf Äpfel beschränken. Jede Sorte wird von einer Person im Vorfeld vorbereitet, welche Informationen aus der Literatur zusammenträgt und versucht auf die typischen Merkmale hinzuweisen. So lehrt man sich gegenseitig, ohne einzelne übermäßig mit Vorbereitungsaufwand zu belasten.
Wir versuchen, auch in Neumarkt in Zukunft eine OGV-übergreifende „Obstfreunde“ Gruppe zu haben. Wer daran Interesse hat, ist willkommen, Kontakt aufzunehmen.
Hier noch zwei Bilder eines kürzlich betrachteten Rheinischen Winterramburs. Von Kelchhöhle, Kelchröhre, Gefäßbündellinie, Kernhaus und Kernen, die allesamt bestimmungsrelevant sind, habe ich leider keine Bilder gemacht.
Auf der diesjährigen Obstbörse in Neumarkt war inser OGV mit einem Infostand präsent. Vorgestellt wurde von uns zum einen unser Projekt Beedabei, das wir auch im kommenden Jahr noch fortführen wollen. Außerdem wurde an einem beispielhaften Quadratmeter gezeigt, wie viel schöner und vielfältiger ein Garten werden kann.
Im Rahmen unseres Projekts „Vielfaltsmacher“ laden wir Interessierte ein, mit uns zusammen Flächen wie Vorgärten für mehr Vielfalt und ökologischen Wert umgestalten, bei gleichzeitig geringem Pflegeaufwand.
Wenn Sie Interesse haben, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.
Am 3. und 4. Juli nahmen zwei Neumarkter Obstfreunde am Seminar Süßkirschenpomologie von Carina Pfeffer teil, veranstaltet vom MainÄppelHaus Lohrberg in Frankfurt a.M. . Zwei ganze Tage drehte sich dort im Ambiente des dortigen OGV Lehrgartens alles um alte Kirschsorten. Die Kursteilnehmer lernten in geselliger Runde die Möglichkeiten zur Ansprache und Klassifizierung der Merkmale der Kirschensorten kennen und versuchten einen Blick für die Unterschiede in Form, Farbe, Stiel, Blatt und Baumform zu entwickeln. Unter hilfreicher und geduldiger Anleitung von Carina Pfeffer kamen so viele Details der Kirschensorten zum Vorschein, die sonst kaum Beachtung finden. Wer betrachtet schon die Details des Kirschkerns, Geschmacksunterschiede, feine Farbnuancen oder Form und Position des Stempelpunkts der Kirsche so genau?
Derart vorbereitet ging es es an Tag zwei auf eine Exkursion ins Frankfurter Hinterland, zu teilweise riesigen Kirschen Methusalembäumen, wo wir uns dann im Feld die vorgefundenen Sorten vor Augen führten und fleißig Kirschen und Kerne sammelten.
Durch das gelungene und äußerst wertvolle Seminar wurde auf jeden Fall bei so mancher Teilnehmenden ein tieferes Interesse für Kirschensorten geweckt und eine Starthilfe für eigene Sortenbetrachtungen gegeben.
Das ist umso wichtiger, da es eigentlich in jeder Gegend äußerst dringend ist, die verbliebenen alten Sorten zu sichern, zu vermehren und auch weiter zu nutzen. Auch wenn es einfacher ist, sich irgendwelche modernen Sorten aus dem Baumarkt zu holen, so entdeckt man die Vielfalt und eigene Kulturgeschichte erst mit alten Sorten, die nicht auf die Erfordernisse des Erwerbsanbaus hin entwickelt wurden. Nur so kommt man zum Beispiel in den Genuss von schwarzroten Kirschen mit feiner bitterer Note, oder von Schorle aus völlig farblosem Kirschsaft.
Im Seminar wurde so zum Beispiel deutlich, dass frühe (d.h. vor der 3. Kirschwoche reifenden) sowie gelbe und gelb-bunte Sorten (oder am besten beides zugleich) wie Lucien, Elton, Große Prinzessin oder Garrns Bunte (besonders empfehlenswert) deutlich weniger von Kirschfruchtfliegen befallen sind, als die späten dunkelroten Sorten, die im Supermarkt von Verbrauchern akzeptiert werden.
OGV Stadt Neumarkt übergibt „Beedabei“ – Bienenfutterkästen an Seniorenheime in der Stadt
Bei der diesjährigen Frühjahrs-Aktion „Beedabei“ des OGV Stadt Neumarkt am Rathaus wurden sonnengelbe Blumenkästen in Form eines Europa-Sterns präsentiert. Wurden im vergangenen Jahr die ausgestellten Kästen kostenlos an die Kindergärten Neumarkts verteilt, so erhielten dieses Jahr ebenfalls kostenlos die sieben Seniorenheime in der Stadt die präsentierten Bienenfutterkästen.
Der OGV Stadt Neumarkt, vertreten durch 1.Vorsitzende Luisita Lang und Mitglied Helmut Seger, brachten persönlich die von Mitglied Markus Bauer von der Naturgärtnerei sehr schön bepflanzten Bienenfutterkästen zu den Heimen. Senioren, manche auch Mitglied im OGV Stadt Neumarkt, sollten Blumengrüße erhalten, die Insekten, Bienen und Schmetterlinge mit Futter versorgen und das Auge der Betrachter erfreuen. Im Bild freut sich Sieglinde Herrler, Leiterin des Caritas-Seniorenheimes St. Johannes, über den von Luisita Lang übergebenen „Beedabei“ – Bienenfutterkasten (Aufnahme H. Seeger).
In der Naturgärtnerei Bauer sind weiterhin Bienenfutterkästen erhältlich, evtl. auch als sinnvolles Geschenk!
Der Obst- und Gartenbauverein Stadt Neumarkt präsentiert am Samstag 12. Juni 2021 von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr am Rathaus „Beedabei“ – Bienenfutterkästen. Mit dieser Aktion knüpft der OGV an eine „Beedabei“-Veranstaltung im Juni 2020 mit dem Künstlerpaar Peter Kalb und Gisela Bartulec an.
Ziel dieser Aktion ist es weiterhin, die Bürger der Stadt für die Bienen und eine bienenfreundliche Umwelt zu sensibilisieren und eine Möglichkeit aufzuzeigen, mit relativ einfachen Mitteln einen Beitrag zum Überleben der Bienen in der Stadt zu leisten. Dies soll unter anderem mit den gelben, mit Bienenfutterpflanzen bepflanzten Balkonkästen des Projektes “Beedabei“ erreicht werden. Auch in Neumarkt sollen diese Kästen an möglichst vielen Orten die Bienen bei der Nahrungssuche unterstützen.
Besucher der Präsentation können sich auf Wunsch einen Beedabei – Kasten aussuchen und zum attraktiven Aktionspreis zum Erwerb in der Gärtnerei Bauer reservieren lassen.
Wurden im vergangenen Jahr die ausgestellten Kästen kostenlos an die Kindergärten der der Stadt verteilt, so erhalten dieses Jahr ebenfalls kostenlos die Seniorenheime die präsentierten Bienenfutterkästen.
Viele Menschen erliegen dem Irrtum, Steine wären pflegeleicht. Dieser Trend ist schlecht für Klima und Natur und schädigt auch die Gartenbesitzer selbst. Die Steinwüsten, die so oft vor Häusern angelegt werden, sind lebensfeindlich, und vergrößern die Hitze in der Stadt. Die einzeln darin positionierten Pflanzen sind meist industriell gefertigte Formgehölze ohne jeden ökologischen Wert. Kies und Schotterschüttungen tragen zum Artensterben bei, denn hier kann sich kein Insekt, kein Vogel und kein Reptil ernähren. Jede Dynamik des Pflanzenwachstums und des Jahreslaufs fehlt. Kinder bekommen hier keine Chance auf Naturerfahrungen. Besitzer von Steinwüsten profitieren von den Ökosystemleistungen der Nachbarn, tragen aber selbst nichts bei.
Je größer und einheitlicher die Steine, je steiniger die ganze Umgebung, desto brutaler wirken Steinwüsten auf die Mitbürger und Nachbarn. Steinwüsten sind keine zeitgemäße Gestaltung, sind nicht einladend und schaden der Kommunikation in der Nachbarschaft. Hier stellt niemand eine Bank auf oder hält auf seinem Spaziergang an, um den Blick schweifen zu lassen.
Die Land- und Forstwirtschaft steht angesichts von Insektensterben, Pestizidverwendung und Grundwasserverschmutzung unter Kritik und die Öffentlichkeit erwartet, dass dort ein Umsteuern stattfindet. Genauso müssen aber auch Gartenbesitzer im Kleinen ihren Beitrag leisten, um Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen und Klimawandel und Artensterben nicht zu befeuern. Die Argumentation, dass jeder auf seinem Grundstück tun und lassen darf, was er will, greift in einer engen Stadt und und einer vernetzten Umwelt einfach zu kurz.
Da Steinwüsten meistens auf der Unterseite mit Folien versehen sind, die den Boden versiegeln, sind sie aufgrund dessen tatsächlich vielerorts eigentlich bereits jetzt nicht erlaubt.
Weil Steinwüsten so problematisch sind, sind sie tatsächlich in einigen deutschen Städten und Kommunen bereits verboten worden. Rückbau der Flächen ist irgendwann unausweichlich und wird teuer. Die Klimaproblematik der Städte erhöht die Gefahr, als Schottergärtner „geächtet“ zu werden.
Wirklich pflegeleichte Gärten als Alternative zur Steinwüste
Doch diese toten und abweisenden Flächen müssen nicht sein – es gibt viele Möglichkeiten abseits von eintönigen Gabionen und Schotterflächen, hin zu insektenfreundlichen Naturoasen in den Vorgärten, die praktisch keine Arbeit machen. Naturnahe Pflanzungen stressen unseren eigenen Organismus nicht und geben durch Naturerlebnisse Kraft und Erholung.
Viele Besitzer von Steinwüsten haben keine Interesse oder Zeit, schöne und sinnvolle Arten und Sorten auszuwählen oder sich mit den Bedürfnissen von Pflanzen und Insekten zu befassen. Unabhängig von einer Mitgliedschaft hilft hier der Obst- und Gartenbauverein Neumarkt Stadt durch Beratung, Planung und Pflanzung.
Der Obst- und Gartenbauverein Neumarkt Stadt nimmt am Wettbewerb „Vielfaltsmacher“ des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege teil.
Wir suchen Neumarkter*innen als „ Mitmacher“, die ihre Schotterflächen renaturieren möchten. Der OGV gibt Hilfestellung mit Beratung und gespendeten Pflanzen.
Unser Ansatz umfasst unter anderem
Kiesgartenelemente, die sich daran orientieren, wie Kies und Schotter natürlich vorkommen, und welche Pflanzen darauf vergesellschaftet sind
stabile Staudenpflanzungen, die ohne jegliche Zusatzbewässerung auch extreme Dürrejahre wie 2018 und 2019 überstehen
langsam wachsende Solitärgehölze, die nicht gepflegt werden müssen
solitär wachsende Gräser
vorzugsweise einheimische Arten mit ökologischem Wert, d.h. mit ungefüllten Blüten, nicht steril, als Futterpflanze geeignet, gerne auch als besondere Sorte
wenn möglich eine Ecke, die ganz der Natur überlassen bleibt
Berankung von bestehenden Stabmattenzäunen
Bringen wir gemeinsam wieder mehr natürliche Vielfalt und Schönheit in unsere Stadt!
OGV Neumarkt Stadt
Kontakt
Wenn Sie Interesse haben an einer Beratung, Neugestaltung oder Pflanzung im Rahmen des Wettbewerbs „Vielfaltsmacher“, melden sich bitte mittels Kontaktformular bei uns. Wir freuen uns darauf, Ihnen finanziell günstigere, arbeitsärmere aber erholsamere und wertvollere Alternativen zur Stein- und Schotterwüste zu zeigen.
Wenn Sie jemanden auf unsere Aktion aufmerksam machen möchten, sprechen Sie Ihn gerne an. Sie können dazu auch das folgende Wurfblatt ausdrucken und weitergeben, auf dem Informationen zum Aufruf und die Kontaktmöglichkeit steht. Wir freuen uns, wenn Sie uns helfen Kontakte herzustellen!
je naturnäher die Fläche, desto weniger Pflege ist notwendig
Je kleiner die Rasenfläche, desto weniger Pflege und Wasserverbrauch sind notwendig
naturnahe Wasserflächen sind pflegeleichter als Rasen
langsam wachsende Hecken wie Eiben (einheimisch, Beeren für Vögel) sind pflegeleichter als schnellwachsende wie Thuja (nicht einheimisch, keine Nahrung für Insekten und Vögel)
Natursteine und Klinker altern in Würde und behalten ihren Wert länger als Betonsteine und intensiv gefärbte künstliche Materialien
Das können auch Sie
Eidechsen, brütende Vögel und schillernde Käfer vor dem eigenen Haus entdecken
Naturerfahrungen für Kinder im ihrem Garten ermöglichen
aus dem Fenster blicken und etwas Blühendes sehen
ein Gericht mit einer Zutat kochen, die vor dem Gebäude wächst
sich nach einem langen Arbeitstag mit einem Bier am geschäftigen Summen und Brummen um das Gebäude erfreuen
praktisch keine Zeit mit Unkrautjäten, Heckenschneiden und Grünschnittwegfahren verbringen
Trinkwasserverbrauch und Zeitaufwand zur Bewässerung überflüssig machen
einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten
die Erhitzung der Städte und Ortschaften im Klimawandel dämpfen