Am 19. Juni 2023 fand im Urbanen Garten „Alter Schulgarten“ zum ersten Mal ein Open-Air Kinoabend statt. Glücklicherweise regnete es zwar am Nachmittag, aber der Abend blieb trocken, so dass die Vorbereitungen der zahlreichen Helfer nicht umsonst waren und der Filmabend in der Umgebung des sommerlichen urbanen Gartens stattfinden konnte. Ca. 40 Personen fanden insgesamt den Weg dorthin und lernten so den Natur-Filmemacher Thomas Stock kennen. Sein neuester Film „Im Reich der Weidensandbienen“ war der Hauptfilm des Abends und fand großen Anklang. Gezeigt wurde er auf der großen mobilen Leinwand des KJR. Sogar Popcorn gab es, so dass das Kinofeeling beinahe (bis auf bequeme tiefe Sessel) perfekt war.
Eine Gruppe Mitglieder des Verein für Gartenbau und Landespflege Stadt Neumarkt i.d.OPf machte sich am 3. Juni auf zu einem Ausflug nach Bayreuth in Oberfranken. Der erste Besuch am Vormittag galt der jungen Firma Myriadgarden (https://myriadgarden.com/). Co-Gründer Yannic Hönle zeigte den Gästen aus Neumarkt die vertikalen Indoor-Gärten, die das Startup entwickelt hat und bereits vertreibt. Die Kombination aus patentierter Aeroponik-Technologie, LED Pflanzenleuchten, Sensorik und Steuercomputer zum Gemüseanbau an Wänden von Wohnräumen war für die Neumarkter Gartler ein ganz neues Thema. Ein besonderer Anblick war dann für alle das frei im Luftraum wachsende Wurzelwerk von Gemüsepflanzen, die fast ohne Erde nur dem Sprühnebel der Nährflüssigkeit ausgesetzt sind. Nach einer Mittagspause im Biergarten ging es weiter in die Wilhelminenaue, wo 2016 die Landesgartenschau stattgefunden hatte. Hier entwickelt mittlerweile der Verein „Die Summer e.V.“ (https://diesummer.de/) drei Flächen mit Erfolg zu insektenfreundlichen Beeten, Gärten und beinahe Biotopen. Die Neumarkter Gruppe lies sich von „den Summern“ Stefanie Propp und Silvia Dischner die Dynamiken beim Anlegen, Umwandeln und Aufwerten von Brachen und Rasen in Blühflächen erklären und erfuhr von den zahlreichen Anstrengungen, um Bayreuth zu einer insektenfreundlichen Vorzeigestadt zu machen. Besonderes Interesse fanden die auf kleinem Maßstab im eigenen Garten umsetzbaren Projekte für mehr Lebensraum, wie z.B. das Sandarium. Auch das massive Einbringen von Totholz in allen Varianten, wie es die Summer vormachen, beeindruckte und regte die Besucher zu Gesprächen an. Wie im Flug vergingen so beinahe drei Stunden Spaziergang durch den „Bunten Hügel“ und den „Hortus Hammerstatt“, an dessen Ende unsere Gruppe mit vielen neuen Eindrücken den Heimweg antrat.
Zwei der schönen gelben Beedabei-Kästen haben wir der Mittelschule Weinbergerstraße übergeben. Die Beedabei Kästen wurden von der Bio-Gärtnerei Bauer mit insektenfreundlichen Stauden bepflanzt und bereiten so zahlreichen Brummern Nahrung.
Ein junger Apfelbaum steht nun seit 26. Juni 2022 im Kindergarten Rotes Kreuz im Altenhofweg. Wir danken den fleißigen Händen, die das Pflanzloch ausgehoben haben! Unser Toni Stadler hat den Baum dann unter Aufsicht und Mithilfe der Kinder eingesetzt. Wie es empfohlen wird, um Stand- und Wurzelprobleme aufgrund der Kräfte des Winds zu vermeiden, hat Toni den Baum mit Kokosseil an zwei Pfosten angebunden. Nun muss der Baum fleißig gegossen werden, um die Sommerhitze zu überstehen und gut angewurzelt viele Jahrzehnte alt zu werden – fast wie die Kinder des Kindergartens.
Für die Spende des Jungbaums danken wir herzlich Herrn Pruy vom Gartenland Rabovsky.
Daneben haben hat unsere Luisita Lang außerdem zwei knallgelbe Beedabei Kästen an den Kindergarten übergeben. Die Beedabei Kästen sind eine Anregung für alle Menschen mit Garten, Balkon oder Fensterbrett, mehr Nahrung und Lebensraum für Insekten auch in der Stadt zu schaffen. Ganz nebenbei blühen die Pflanzen wunderschön und werden für die Kinder sicherlich Naturerlebnisse bei der Beobachtung von Bienen, Fliegen und Faltern schaffen.
Die Sorte des Baums ist „Rebella“. Rebella zählt zu den „Pi- und Re- Sorten“, die aus der Züchtung in Dresden-Pillnitz entstanden. Die Silbe „Re-“ soll suggerieren, dass das Züchtungsziel hier besonders robuste und resistente Sorten waren. Rebella bringt gelbe Früchte mit grünen Punkten und hellroten Flammen hervor, welche gut frisch vom Baum gegessen werden können (Tafelapfel), wenn nicht gespritzt wurde.
Bei der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes am Freitag, den 18. März 2022 im Johanneszentrum, wurden die mit Spannung erwarteten prämierten Beiträge des Wettbewerbs „Vielfaltsmacher“ vorgestellt.
Es wurden ein erster und zweiter Platz sowie ein Sonderpreis vergeben. Alle drei prämierten Wettbewerbsbeiträge zeigen, dass die Gartenbauvereine im Kreis nicht nur hervorragende Vereinsarbeit leisten und für die Gesellschaft und Umwelt wertvolle Dienste erbringen, sondern auch, dass sie dies mit sehr viel Kreativität und gestalterischer Professionalität darstellen können.
Umso mehr freut es uns, dass wir bei diesem Wettbewerb für den erste Platz ausgewählt wurden.
Hier die Begründung der Jury:
Der OGV Stadt Neumarkt beweist mit seinem eingereichten Beitrag Ausdauer und Engagement. Unerschrocken gehen sie auf die unterschiedlichsten Zielgruppen zu , sei es durch Infostände, Flyer, Internetauftritte oder Pressemitteilungen und lassen sich auch von bürokratischen Hürden nicht unterkriegen. Mit dem „Urban Gardening“-Projekt erkannte der Gartenbauverein den Zahn der Zeit und konnte neue Mitglieder, auch ohne eigenen Garten, für den Verein- und somit für mehr Vielfalt in der Stadt- gewinnen.
Mit großem Respekt ist anzuerkennen, dass der Verein die Brauerei Glossnerbräu für seine Idee gewinnen konnte. Das Unternehmen stellt Rasenflächen auf dem Betriebsgelände zur Verfügung, auf denen nun rund 180 m² von Familien als Gemüsebeete bewirtschaftet werden.
Mit seinem Projekt punktet der OGV Neumarkt in den Kategorien Sozialer Aspekt, Engagement/Ausdauer sowie öffentliche Wirkung und landet damit auf Platz 1 der Jury-Bewertung.
Auf der diesjährigen Obstbörse in Neumarkt war inser OGV mit einem Infostand präsent. Vorgestellt wurde von uns zum einen unser Projekt Beedabei, das wir auch im kommenden Jahr noch fortführen wollen. Außerdem wurde an einem beispielhaften Quadratmeter gezeigt, wie viel schöner und vielfältiger ein Garten werden kann.
Im Rahmen unseres Projekts „Vielfaltsmacher“ laden wir Interessierte ein, mit uns zusammen Flächen wie Vorgärten für mehr Vielfalt und ökologischen Wert umgestalten, bei gleichzeitig geringem Pflegeaufwand.
Wenn Sie Interesse haben, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.
Viele Menschen erliegen dem Irrtum, Steine wären pflegeleicht. Dieser Trend ist schlecht für Klima und Natur und schädigt auch die Gartenbesitzer selbst. Die Steinwüsten, die so oft vor Häusern angelegt werden, sind lebensfeindlich, und vergrößern die Hitze in der Stadt. Die einzeln darin positionierten Pflanzen sind meist industriell gefertigte Formgehölze ohne jeden ökologischen Wert. Kies und Schotterschüttungen tragen zum Artensterben bei, denn hier kann sich kein Insekt, kein Vogel und kein Reptil ernähren. Jede Dynamik des Pflanzenwachstums und des Jahreslaufs fehlt. Kinder bekommen hier keine Chance auf Naturerfahrungen. Besitzer von Steinwüsten profitieren von den Ökosystemleistungen der Nachbarn, tragen aber selbst nichts bei.
Je größer und einheitlicher die Steine, je steiniger die ganze Umgebung, desto brutaler wirken Steinwüsten auf die Mitbürger und Nachbarn. Steinwüsten sind keine zeitgemäße Gestaltung, sind nicht einladend und schaden der Kommunikation in der Nachbarschaft. Hier stellt niemand eine Bank auf oder hält auf seinem Spaziergang an, um den Blick schweifen zu lassen.
Die Land- und Forstwirtschaft steht angesichts von Insektensterben, Pestizidverwendung und Grundwasserverschmutzung unter Kritik und die Öffentlichkeit erwartet, dass dort ein Umsteuern stattfindet. Genauso müssen aber auch Gartenbesitzer im Kleinen ihren Beitrag leisten, um Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen und Klimawandel und Artensterben nicht zu befeuern. Die Argumentation, dass jeder auf seinem Grundstück tun und lassen darf, was er will, greift in einer engen Stadt und und einer vernetzten Umwelt einfach zu kurz.
Da Steinwüsten meistens auf der Unterseite mit Folien versehen sind, die den Boden versiegeln, sind sie aufgrund dessen tatsächlich vielerorts eigentlich bereits jetzt nicht erlaubt.
Weil Steinwüsten so problematisch sind, sind sie tatsächlich in einigen deutschen Städten und Kommunen bereits verboten worden. Rückbau der Flächen ist irgendwann unausweichlich und wird teuer. Die Klimaproblematik der Städte erhöht die Gefahr, als Schottergärtner „geächtet“ zu werden.
Wirklich pflegeleichte Gärten als Alternative zur Steinwüste
Doch diese toten und abweisenden Flächen müssen nicht sein – es gibt viele Möglichkeiten abseits von eintönigen Gabionen und Schotterflächen, hin zu insektenfreundlichen Naturoasen in den Vorgärten, die praktisch keine Arbeit machen. Naturnahe Pflanzungen stressen unseren eigenen Organismus nicht und geben durch Naturerlebnisse Kraft und Erholung.
Viele Besitzer von Steinwüsten haben keine Interesse oder Zeit, schöne und sinnvolle Arten und Sorten auszuwählen oder sich mit den Bedürfnissen von Pflanzen und Insekten zu befassen. Unabhängig von einer Mitgliedschaft hilft hier der Obst- und Gartenbauverein Neumarkt Stadt durch Beratung, Planung und Pflanzung.
Der Obst- und Gartenbauverein Neumarkt Stadt nimmt am Wettbewerb „Vielfaltsmacher“ des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege teil.
Wir suchen Neumarkter*innen als „ Mitmacher“, die ihre Schotterflächen renaturieren möchten. Der OGV gibt Hilfestellung mit Beratung und gespendeten Pflanzen.
Unser Ansatz umfasst unter anderem
Kiesgartenelemente, die sich daran orientieren, wie Kies und Schotter natürlich vorkommen, und welche Pflanzen darauf vergesellschaftet sind
stabile Staudenpflanzungen, die ohne jegliche Zusatzbewässerung auch extreme Dürrejahre wie 2018 und 2019 überstehen
langsam wachsende Solitärgehölze, die nicht gepflegt werden müssen
solitär wachsende Gräser
vorzugsweise einheimische Arten mit ökologischem Wert, d.h. mit ungefüllten Blüten, nicht steril, als Futterpflanze geeignet, gerne auch als besondere Sorte
wenn möglich eine Ecke, die ganz der Natur überlassen bleibt
Berankung von bestehenden Stabmattenzäunen
Bringen wir gemeinsam wieder mehr natürliche Vielfalt und Schönheit in unsere Stadt!
OGV Neumarkt Stadt
Kontakt
Wenn Sie Interesse haben an einer Beratung, Neugestaltung oder Pflanzung im Rahmen des Wettbewerbs „Vielfaltsmacher“, melden sich bitte mittels Kontaktformular bei uns. Wir freuen uns darauf, Ihnen finanziell günstigere, arbeitsärmere aber erholsamere und wertvollere Alternativen zur Stein- und Schotterwüste zu zeigen.
Wenn Sie jemanden auf unsere Aktion aufmerksam machen möchten, sprechen Sie Ihn gerne an. Sie können dazu auch das folgende Wurfblatt ausdrucken und weitergeben, auf dem Informationen zum Aufruf und die Kontaktmöglichkeit steht. Wir freuen uns, wenn Sie uns helfen Kontakte herzustellen!
je naturnäher die Fläche, desto weniger Pflege ist notwendig
Je kleiner die Rasenfläche, desto weniger Pflege und Wasserverbrauch sind notwendig
naturnahe Wasserflächen sind pflegeleichter als Rasen
langsam wachsende Hecken wie Eiben (einheimisch, Beeren für Vögel) sind pflegeleichter als schnellwachsende wie Thuja (nicht einheimisch, keine Nahrung für Insekten und Vögel)
Natursteine und Klinker altern in Würde und behalten ihren Wert länger als Betonsteine und intensiv gefärbte künstliche Materialien
Das können auch Sie
Eidechsen, brütende Vögel und schillernde Käfer vor dem eigenen Haus entdecken
Naturerfahrungen für Kinder im ihrem Garten ermöglichen
aus dem Fenster blicken und etwas Blühendes sehen
ein Gericht mit einer Zutat kochen, die vor dem Gebäude wächst
sich nach einem langen Arbeitstag mit einem Bier am geschäftigen Summen und Brummen um das Gebäude erfreuen
praktisch keine Zeit mit Unkrautjäten, Heckenschneiden und Grünschnittwegfahren verbringen
Trinkwasserverbrauch und Zeitaufwand zur Bewässerung überflüssig machen
einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten
die Erhitzung der Städte und Ortschaften im Klimawandel dämpfen